„Ich stehe auf und bin politisch“
Eine Befragung unter Besucher:innen des Straßenfestes „Magistrale Frei(t)räumen“
Am 30. September war die tumult Zündstoff-Redaktion auf der Magistrale zu dem Event „Magistrale Frei(t)räumen“, um ein generelles Stimmungsbild der Besucher:innen zu erstellen. Das Event sollte zivilgesellschaftliches Engagement hervorheben und bestärken, um andere Wege zu zeigen außerhalb der parlamentarischen Politik. Außerdem sollte es die Vernetzung der Bewohner in Neustadt fördern und verschiedene kulturelle Einflüsse und Ansätze repräsentieren. Verschiedene Bündnisse haben für dieses Straßenfest der Demokratie, Sichtbarkeit und Beteiligung aufgerufen. Hierbei war es besonders wichtig, dass ein wichtiger Verkehrsabschnitt der Magistrale gesperrt wurde, um einerseits ein Zeichen für das Klima zu setzen und andererseits den Raum zu schaffen, um in einen kulturellen Austausch zu gelangen.
Wir haben im Vorhinein uns ein paar Fragen überlegt, die wir dann den Leuten an den verschiedenen Ständen gestellt haben. Wir haben versucht möglichst viele Personen aus verschiedenen Altersgruppen zu befragen, um möglichst viele Meinungen hören zu können. Wir haben gefragt, wieso sie bei dieser Veranstaltung sind und wieso sie diese als wichtig erachten. Des Weiteren bezogen sich unsere Fragen auf politisches Engagement außerhalb von Wahlen sowie auf die Wahrnehmung der Repräsentation der politischen Meinungen und Sichtweisen im Parlament.
Grundsätzlich waren die Personen entweder da, um ihre politischen Meinungen zu repräsentieren, aber auch um einen Fokus auf Neustadt zu legen, da dieser Stadtteil leider oft vernachlässigt oder negativ stereotypisiert ist. Hierbei betonte einer der Befragten, dass Neustadt nicht nur arm und trist sei, aber leider stark an einem Mangel an kulturellen Veranstaltungen leidet. Natürlich waren auch Leute da, um sich das Event nur anzuschauen.
Die meisten Befragten haben uns gesagt, dass sie regelmäßig zu Demos gehen oder sich anderweitig politisch engagieren in verschiedenen Organisationen und Bündnissen, aber einige meinten auch, dass sie durch ihr Privatleben aktuell wenig bis keine Zeit dafür haben, aber dennoch mit ihren Freund:innen, Bekannten und ihrer Familie darüber sprechen. Einer der Befragten meinte, dass politisches Engagement die „Menschen empowern“ soll und eine andere sagte: „Ich stehe auf und bin politisch.“
Als nächstes haben wir gefragt, ob sich die Personen von der parlamentarischen Politik repräsentiert fühlen. Alle der Befragten waren sich dabei einig, dass ihre Inter-essen nicht gehört werden. Dabei fielen die Sätze: „Die Jugend hat einfach keine Lobby“ und „Der Kapital-ismus regiert unser System.“
Die Hälfte der Befragten meinte auch, dass die Wahlen heutzutage zum Großteil durch die Nichtwähler:innen entschieden werden. Zwei Jugendliche haben uns auch gesagt, dass sie finden, dass ältere Menschen sich im Privaten oft Mühe geben die Interessen und Meinungen der jungen Leute zu respektieren und zu beachten, dies aber selten auf die Politik Einfluss hat.
Als letzten Punkt wollten wir von den Befragten wissen, wie ihre Meinung zu Wahlen ab 16 ist. Die Hälfte der Befragten war sich einig, dass Wahlen ab 16 sinnvoll sind. Manche haben sich nie wirklich Gedanken zu dem Thema gemacht oder waren sich nicht sicher. Einer war der Meinung, dass das Wahlalter schon auf 14 runtergesetzt werden sollte oder noch Jüngere bereits in politische Entscheidungen mit eingebunden werden sollen. Was aber bei vielen hervorging war, dass sie im Generellen für eine größere Repräsentation der Jugend in der Politik sind.
Abschließend lässt sich sagen, dass dieses Bild, was wir in unserer Reportage wiederspiegeln nicht repräsentativ für die Meinungen aller auf dieser Veranstaltung war. Wir konnten immerhin nur eine Auswahl an Menschen befragen. Dennoch lässt sich aus der allgemeinen Stimmung, die an diesem Tag vorherrschte schließen, dass das Event ein voller Erfolg war. Die verschiedenen Organisationen konnten ihre Botschaften verbreiten und Leute konnten sich untereinander verknüpfen. Wir als Redaktion hoffen darauf, dass sich diese Veranstaltung etabliert und Neustadt endlich mehr positive (politische) Aufmerksamkeit bekommt.
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Von Sarah und Ida
Veröffentlicht am 30.11.2022