Fischers Fritze fischt zu viel!
Die Überfischung der Meere wird weltweit zu einem immer größeren Problem. Nicht nur das, seit Jahren von Expert*innen angesprochene, Artenaussterben, sondern auch Klimakatastrophen, Hungersnöte und transnationale Kriminalität sind Folgen des industriellen Fischfangs.
Können wir die Weltmeere noch retten oder haben wir sie, und ihre bunte Vielfallt, bereits zerstört?
Die Ozeane galten einst, als beinahe unerschöpfliche Quelle der Vielfältigkeit. In den 1950er Jahren, dachte man es sei nicht möglich die Fischbestände durch die Fischerei zu schädigen. Doch innerhalb weniger Jahrzehnte minimierte die Fischindustrie, die kommerziellen Fischbestände um 33 Prozent, die des Mittel- und Schwarzmeeres komprimierte die Fischerei sogar um 66 Prozent. Durch die Entnahme einzelner Fischarten in großen Mengen bringt man die natürliche Nahrungskette durcheinander.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Kabeljau. Kabeljau gehört zu den Raubfischen und steht weit oben in der Nahrungskette. Er ernährt sich von Beutefischen, wie Heringen. Wird nun Kabeljau in großen Mengen gefischt, nimmt der Bestand von Beutefischen extrem zu. Diese wiederum ernähren sich von Zooplankton, dessen Bestände rasch abnehmen. Die Kabeljaularven ernähren sich ebenfalls von Zooplankton, welches es durch die Beutefische nur noch mangelhaft gibt. Dieser Zyklus tritt durch die Überfischung immer häufiger auf und führt nicht nur im Fall des Kabeljaus zum Aussterben der Arten.
Ein weiteres, oft thematisiertes, Problem bei der industriellen Fischerei stellt der Beifang dar. Als Beifang bezeichnet man die Fische, die zwar im Netzt gelandet sind, aber nicht dem Zielfang entsprechen. Das betrifft kleine Meeresbewohner aber auch große, wie Delfine, Haie oder Schildkröten. Diese werden dann meist verletzt oder bereits tot wieder von Board geworfen. Neben dem Beifang werden auch Abfälle der Fischerboote im Meer entsorgt. Dies führt ebenfalls zu großem Artenaussterben, denn Fische oder Schildkröten nehmen den Müll als vermeintliche Nahrung auf. Durch die mediale Aufmerksamkeit, auf das Thema Plastikverschmutzung der Meere, entstand 2020 die Organisation „Save the turtles“, die es sich zur Aufgabe machte gegen Plastikmüll vorzugehen. Dabei wurden vor allem Plastikstrohhalme als Übeltäter entlarvt. Dabei liegt das Hauptproblem bei der Fischerei. 46 Prozent des 1,6 Millionen Quadratkilometer großen Müllteppichs im Pazifik, stammen von Fischerbooten.
Am Ende leiden also nicht nur die Tiere unter der Fischindustrie, sondern auch die Verursacher – Menschen.
Früher wurde die Fischerei von kleinen Bauer*innen zur Selbstverpflegung und zum regionalen Verkauf betrieben. Durch die Industrialisierung, wurden aus kleinen 2-Mensch-Booten, riesige Trawler. Da die Industrialisierung im globalen Süden nicht so fortgeschritten ist wie im globalen Norden, können die heimischen Fischer*innen den riesigen Firmen, nicht standhalten. Die Überfischung zerstört ihre, häufig einzige, Perspektive. Viele Umweltorganisationen, wie WWF, fordern daher faire Fischereiabkommen, die Rechte und Bedürfnisse der Lokalen Fischer*innen fördern.
Die Armut traditioneller Fischer*innen ist nur eine extreme Auswirkung, von der zu laschen Fischereipolitik.
Dennoch ist es noch nicht zu spät die katastrophalen Folgen der Überfischung zu bekämpfen. Das Unterstützen von Nachhaltigen, Regionalen und kleinen Unternehmen kann helfen die Meere zu retten.
Quelle: www.wwf.de
Von Hannah & Paula
Veröffentlicht am 22.09.2021